Körper,  Schule

Das geht zu weit!

Sexuelle Belästigung in Clubs.

Anstatt nachzufragen, welche Frauen in Clubs schon einmal sexuelle Belästigungen erfahren haben, wäre die Frage, welche es noch nicht erlebt haben, gerechtfertigter. Denn jedes Wochenende sind junge Frauen sexuellen Belästigungen ausgesetzt. Egal ob bei Hip-Hop-, R&B- oder Techno-Musik; egal ob die Betroffenen einen kurzen Rock oder eine weite Jeans tragen; egal ob in Ingolstadt oder in Berlin, übergriffiges Verhalten findet man leider überall! Aber wie kommt es dazu? Ganz einfach: Übermäßiger Alkoholkonsum, gedämmtes Licht und große Menschenmaßen. 

Unter diesen Umständen fühlen sich viele sicher, um Grenzen zu überschreiten. Meistens wird die Person nicht einmal nach dem Alter gefragt, obwohl es gut sein kann, dass das Mädchen, das gerade am Po angefasst wird, noch keine 18 Jahre alt ist! Dass Minderjährige mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten oftmals in Clubs reinkommen, beachten die Wenigsten.

Und sollten Sie nun denken, dass das Einzelfälle sind – nein, das sind keine Einzelfälle, sondern die Realität! Denn laut einer Umfrage des Österreichischen Instituts für Familienforschung aus dem Jahr 2011 (!) haben 3 von 4 Frauen in ihrem Leben schon einmal sexuelle Belästigung erlebt!
Man muss aber klarstellen, dass sexuelle Belästigung nicht immer gleich mit einer einer Vergewaltigung bedeutet, denn es fängt schon viel früher an, wie bei den bekannten „Po Grabschern“, dem Anfassen anderer Körperteile oder dem Antanzen von hinten. Jedoch gehören hier auch übergriffige Kommentare dazu.

Viele Frauen und Mädchen, die regelmäßig Clubs besuchen, haben sich schon daran gewöhnt, ein Objekt der Begierde, für stark alkoholisierte Männer, darzustellen. Das heißt aber nicht, dass wir das einfach so hinnehmen, ganz im Gegenteil! Allzu oft habe ich schon mitbekommen, wie sich junge Frauen wehren und für sich einstehen. Und das absolut zurecht! 

Jedoch bieten viele Clubs nicht gerade die besten Rahmenbedingungen, um Frauen zu (be)schützen. Ja, es gibt Securities und ja, es gibt auch Barangestellte, aber die sind alle nicht auf der Tanzfläche dabei. Außerdem kostet es – gerade junge Frauen – viel Überwindung einem Security Mann zu erläutern, was genau vorgefallen ist, und bis die Barkeeperin dir an der überfüllten Bar ihre Aufmerksamkeit schenkt, kann der „Täter“ schon über alle Berge sein.

Deshalb unterbreite ich hier meinen Vorschlag, um die Sicherheit zu erhöhen – sogenannte „awareness people“. Diese gibt es schon in manchen Discos. Dabei handelt es sich um Personen, die ebenfalls auf der Tanzfläche sind – also mitten im Geschehen – und somit auf die BesucherInnen achtgeben können. Bei übermäßigem Alkohol / Drogenkonsum oder sexueller Belästigung können sie eingreifen und den beteiligten Personen helfen.

Jedoch können wir alle dazu beitragen, dass sich junge Frauen wohler in Clubs fühlen. Dass man das andere Geschlecht nicht ungefragt anfasst, ist in der Theorie eigentlich klar, trotzdem scheitert es in der Praxis zu oft. 

Deshalb: Eingreifen Sie ein, wenn Sie solch eine Tat mitbekommen oder reden Sie ganz einfach mit Freunden darüber, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Dass Frauen in solchen Situationen sich gegenseitig helfen und aufeinander achtgeben, sollte selbstverständlich sein. Das Gleiche gilt auch für Männer: Achtet darauf und greift ein! Am wichtigsten ist aber Folgendes: Hinterfragt in manchen Situationen euer Verhalten!

Ein Kommentar von Emily Mark

lizenzfreies Bild von pixabay (URL: https://pixabay.com/de/photos/feier-tanzen-disko-menge-verein-4114985/)

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